Das INEOS Team UK zog am ersten Tag des Prada Cup Finales gegen das italienische Luna Rossa Team zwei Mal den Kürzeren.

Sie gingen ohne Niederlage in das Finale zum Prada Cup, brachten sich nach einer fulminanten Siegesserie zum Start des Herausforderer-Bewerbes in die Favoritenrolle: INEOS Team UK unter der Leitung von Sir Ben Ainslie. Doch es sind die Geschichten, die der Sport schreibt. Nach dem ersten Finaltag sind die Karten völlig neu gemischt, die vermeintlichen Under-Dogs aus Italien mischen die Party auf.

Leichtwind „versenkt“ Britannia
Die erste Wettfahrt war bereits entschieden, bevor noch das Startsignal ertönte. INEOS kam bei 7 – 8 Knoten Wind von den Foils, wendete ohne Speed und benötigte danach rund eine weitere Minute, um wieder Speed aufzunehmen. Da waren die Italiener schon auf und davon. Francesco Bruni, Jimmy Spithill und Pietro Sibello trafen beim entscheidenden Moment der Vorstartphase binnen weniger Sekunden die richtige Entscheidung, erkannten die Probleme der Briten, verzichteten auf das „pushen“ und konzentrierten sich auf den Bootsspeed und segelten zu einem ungefährdeten Wettfahrtsieg.

Im ersten Rennen schmiss es die Briten von den Foils, damit waren sie bei Leichtwind unter 10 Knoten in Folge chancenlos. Die zweite Wettfahrt wurde zwar deutlich knapper, ein Sieg war aber für Ainslie & Co ebenfalls immer ausser Reichweite.

Coole Thermik
Für Wettfahrt zwei präsentierte sich die Bucht von Auckland als perfektes „champaignesailing-Revier“: rund 15 Knoten Wind und ein Duell der beiden 75-Füsser auf Augenhöhe – vom Start bis ins Ziel. Einzig die Überholmanöver fehlten. Ainslie konnte den Start ganz knapp für sich entscheiden, zwang die Italiener noch weit vor dem Erreichen der ersten „Boundary“ auf der linken Seite die Briten zum Wegwenden. Ein minimaler Geschwindigkeitsvorteil auf den Kreuzkursen reichte dem ansonsten für das Auge fehlerlosen Team Luna Rossa für den psychologisch wichtigen zweiten Sieg in Folge. Die 11 Sekunden Vorsprung an der ersten Luv-Marke bauten sie über drei Runden auf 26 Sekunden im Ziel aus. Luna Rossa-Steuermann Jimmy Spithill sah “ eine super starke Mannschaftsleistung und ein hervorragendes Boots-Setup“. Die „kleinen Fehler, die sich noch eingeschlichen haben“ wollte der Amerikaner in der Afterguard der Italiener aber natürlich vor den morgigen beiden Rennen nicht verraten.

Die gesamte INEOS Team UK Crew hat für die morgigen beiden Rennen einige Hausaufgaben bekommen. An der Lösung arbeiten sie mit Sicherheit unter Hochdruck.

Fotocredit: America’s Cup

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