Zuerst Segen, jetzt Fluch: Glasfaserverstärkte Kunststoffe revolutionierten den Bau von Freizeitbooten, werden jetzt aber zu einem Umweltproblem. Die Krux: Sie sind zu erfolgreich und zu haltbar und vor allem: Sie sind kaum wiederverwertbar.

Als es dem US-amerikanischen Erfinder Russell Games Slayter Anfang der 1930er-Jahre gelang, eine Methode zur Massenproduktion von haar­feinen Glasfasern zu entwickeln, dachte noch niemand daran, da­raus Bootsrümpfe zu bauen – das neue Material diente damals in ­erster Linie zur Isolierung von Häusern. Erst als die Ingenieure begannen, die zu Matten gewobenen Glasfasern mithilfe von Kunstharzen miteinander in Schichten zu verkleben, entdeckte man, dass daraus tolle Dinge zu formen waren – z. B. Segelboote. Die lange, aber nicht unbegrenzte Haltbarkeit der GFK-Rümpfe wird jetzt aber zum großen Problem

Da die Babyboomer der 1950er- und 1960er-Jahre auch nautisch in Pension gehen und es an Nachwuchs mangelt, beginnt die Zahl der aktiven Wassersportler zu sinken. ICOMIA (weltweit wichtigster Verband der Bootswirtschaft) vermutet, dass rund zehn Prozent aller Freizeitboote nicht mehr benutzt werden. Also warten 2,3 Millionen Fahrzeuge darauf, entsorgt zu werden. Und jedes Jahr kommen rund 400.000 dazu.

Wer kennt sie nicht, die Schmuddelecken der Häfen und Marinas, in denen „vergessene“ Boote vor sich hingammeln? Noch schlimmer und illegal: Boote, die nie ­wieder Land sehen, weil sie auf dem Meeresgrund entsorgt wurden.
Wohin also mit GFK? ocean7 hat nach Entsorgungslösungen und  umweltfreundlichen Alternativen zu GFK gesucht – Bericht von Wolfgang Gemünd in der aktuellen ocean7-Ausgabe 5/2019. Print-Ausgabe erhältlich im Abo, im ausgesuchten Einzelhandel und auf Bestellung in jeder Trafik. Und für alle unterwegs gibt’s das E-Paper für alle Geräte.

Fotos: Shutterstock

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