Die Bretagne, Heimat der berühmten Comic-Haudegen Asterix und Obelix. Neben dunklen Wäldern, feinsandigen Buchten, schroffen Klippen, exzellenter Küche und historischen Bilderbuchstädten besitzt die Region an der Atlantikküste Frankreichs auch fantastische Wassersportreviere. Dazu gehören der 120 Quadratkilometer große Golf von Morbihan sowie die Bucht von Quiberon.

François deutet auf den Tidenkalender. „Monsieurs,“ drängt er, „das Wasser fällt. Wir müssen los. In einer halben Stunde schließen die Gezeitentore! Also Allez! Allez!“ Im Handumdrehen sind die Frühstücksteller im Breizh Café über der Hafenmeisterei des Sportboothafens von Vannes geleert, die Leinen unserer Loxo 32 gelöst und wir auf dem Weg zur Mündung der Marle in den Golf von Morbihan. Zwei, drei Segelyachten kommen uns auf dem schnurgeraden Liliput-Flüsschen entgegen, dann verabschieden sich die Türme und Festungsmauern der südbretonischen Herzogstadt am Heck.
Erstes Ziel unseres einwöchigen Törns ist die Île-d‘Arz. Wir folgen der Uferlinie der flachen, 3,1 km2 großen Insel, steuern im Südosten den Plage de Pen Raz an und – suchen den Anleger. Doch den gibt es nicht. „Pech“, grummelt François, holt ein Schlauchboot aus der Backskiste und pumpt es auf.
Nach dem Besuch der historischen Gezeitenmühle im Süden und der hübschen Hinkelstein-Parade im Norden des Mini-Eilands ist es Zeit für ein zweites Frühstück. Zurück an Bord steuert François den Rivière d‘Auray an. Wir folgen den verträumten Mäandern flussaufwärts nach Saint-Goustan.

Da Saint-Goustan bei Flut direkt vom Atlantik aus angesteuert werden kann, blühte im Mittelalter der Handel mit Wein, Getreide und dem Salz aus den Salinen von Guérande. Auray war eine der reichsten Städte der Region. Und Saint-Goustan der drittgrößte Hafen der Bretagne.
„Wer im Golf ohne Tidenkalender unterwegs ist“, deutet François auf den zwischenzeitlich um eineinhalb Meter gestiegenen Fluss, „hat schlechte Karten.“

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Fotos: Gerald Penzl