Das ist nicht nur das Motto der Österreichischen Wasserrettung – es ist Programm. Mit dem obersten Ziel, Menschen vor dem „nassen Tod“ zu bewahren. Der wichtigste Punkt, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Prävention.

Die Österreichische Wasserrettung (ÖWR) ist mit über 115 Stützpunkten in allen neun Bundesländern des Landes vertreten. Zahlreiche Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche – vom Nichtschwimmer über Anfänger bis zum Fortgeschrittenen – werden landesweit angeboten. Zudem wird bei Sicherheitstagen und bei Vorträgen an Schulen über die Gefahren des Wassers aufgeklärt. Klarerweise ersetzen jegliche präventive Bemühungen nicht den Eigenantrieb bzw. die Selbstverantwortung. 

Wenn eine Person dennoch in Not gerät, ist der Einsatzdienst der Wasserrettung gefragt. Sturm- bzw. Unwetterereignisse, Hochwässer, Vermisstensuchen, Taucheinsätze und vieles mehr fordern die Einsatzkräfte an den heimischen Gewässern. Das Einsatzmittel erster Wahl ist oft das Boot, da der Einsatzort in der Regel am oder auf dem Wasser liegt. Innerhalb der ­Wasserrettung stehen verschiedenste Typen je nach Art des Gewässers, Unfallorts und -geschehens zur Ver­fügung. Die Bandbreite reicht dabei von Rafts und Schlauchkanadiern für den Einsatz im Wildwasser über Hochwasserboote, ­motorisierte Schlauchboote bis zu mittleren und großen Einsatz- und Arbeitsbooten, die an den Seen und Flüssen Verwendung finden.
Plötzlich auftretende Stürme, die meist die Vorboten einer schweren Unwetterfront sind, überraschen immer wieder Badegäste und Wassersportler. Einsatzkräfte der ÖWR rücken dann mit den Booten aus, um die Personen vor Schlimmerem zu bewahren. 

Sollte man ein Extremwetterereignis am See bemerken, ist unmittelbar das Ufer aufzusuchen. Auf dem Wasser besteht bei Gewitter große Gefahr. Zudem bereiten hohe Wellen, Starkregen, teilweise Hagel und Windböen den Stand-up-Paddlern große Schwierigkeiten. Um keine unnötigen Suchaktionen wegen herrenlos treibender SUP-Boards auszulösen, empfiehlt die ÖWR dieses mit seinen Kontaktdaten zu kennzeichnen. Nicht selten begeben sich die Einsatzkräfte auch selbst in Gefahr, um andere Menschen zu retten. Schwimmbojen fördern die Sicht­barkeit und bieten die Möglichkeit, sich bei Schwäche anzuhalten. 

Starke, langanhaltende Regenfälle führten heuer in Teilen Österreichs zu Überschwemmungen und Murenabgängen. Auch hier war die Wasserrettung gefordert, um in Not geratenen Personen zu helfen. Eine eigens ausgebildete Katastrophenhilfseinheit steht auch für internationale Hochwassereinsätze bereit. 


Von Schlauch- über Einsatz- bis zu Arbeitsbooten reicht der Wasserfahrzeugpark der ÖWR.

Komm an Bord und werde Teil des Rettungsteams
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist die ÖWR trotz begrenzter finanzieller Mittel bestrebt, das Equipment auf dem Stand der Zeit und Technik zu halten. Des Weiteren erfordern Extrem(wetter)ereignisse auch gut ausgebildete Einsatzkräfte. Über 700 Schiffsführer stehen der Wasserrettung österreichweit zur Verfügung, um im Ernstfall auszurücken. Stetes Training, angepasst an neue Rahmenbedingungen, sorgen für ­einen effizienten und sicheren Einsatzablauf. 

Die ÖWR freut sich immer über neue Mitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Die verschiedenen Möglichkeiten innerhalb der Rettungsorganisation bieten ein großes Potenzial für die eigene Mitarbeit. Vom Schwimmlehrer über den Schiffsführer bis zum Einsatztaucher u. v. m. erstreckt sich das Betätigungsfeld. Die Kontaktdaten der ÖWR-Landesverbände finden Sie auf der Homepage der ÖWR-Bundesleitung: www.owr.at

Text: Daniel Fleischhacker, Fotos: Österr. Wasserrettung

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