Zadar bedeutet für Tanja Frank die Rückkehr an die Stätte eines frühen Triumphes.
Seit über zwei Wochen trainiert das österreichische Segel-Nationalteam an der kroatischen Adriaküste. Bevor Tanja Frank und Lorena Abicht ihre Zelte in Zadar aufschlugen, kehrten sie mit den ersten Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen schon am heimischen Neusiedler See auf das Wasser zurück. „Wir sind sehr schnell reingekommen. Es war gut zu sehen, wie viel abgespeichert ist und am Boot wieder abgerufen werden kann. Die Basis sitzt. Es war ein willkommener Wiedereinstieg. Mit den Trainingsmöglichkeiten im Bundesleistungszentrum in Neusiedl am See hatten wir zudem das ideale Umfeld“, schildert Vorschoterin Abicht, die der Zwangspause auch im Nachhinein positive Aspekte abgewinnen kann: „Ich bin zur Ruhe gekommen und habe aus dieser Zeit mentale Stärke mitnehmen können. Mehr als ich je gedacht hätte.“
Gute Erinnerungen an Zadar
Aufgrund der guten Voraussetzungen reisten die Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee nach Kroatien, wo sie zum ersten Mal gemeinsam ein 49erFX-Trainingslager abhalten. Für Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Frank war es eine besondere Rückkehr, holte sie sich doch 2011 an der Seite von Lara Vadlau den Jugend-Weltmeistertitel im 420er vor Zadar. „Ich war auch während meiner Opti-Karriere einige Male da, ich bin immer gerne hergekommen. Wenn man das Revier mit einer guten Regatta verbindet, ist es umso schöner“. Für den Trainingsblock an der Adria konnte auch FX-Trainer Luca Bursic wieder zum Nationalteam stoßen. „Wir hatten immer viel Kontakt und deshalb hätte man auch nicht gemerkt, dass wir uns so lange nicht gesehen haben. Es ist ein großer Mehrwert ihn wieder am Wasser dabei zu haben“, so Frank.
Der Tag beginnt für das OeSV-Duo bereits um 6.30 Uhr mit einer Ausdauereinheit. „Nachdem meistens am Nachmittag die ‚sea breeze‘ einsetzt, absolvieren wir am Vormittag noch ein Koordinationstraining. Dann verbringen wir etwa vier Stunden am Wasser, gefolgt von einer Krafteinheit“, gibt Frank Einblicke in die tägliche Routine. Aktuell trainieren die Vize-Weltmeisterinnen von 2018 nur mit den beiden Kroatinnen Enia Ninčević und Mihaela de Micheli Vitturi. Das zweite OeSV-Team mit Laura Schöfegger und Anna Boustani musste aufgrund einer Mandelentzündung bei Steuerfrau Schöfegger verfrüht abreisen. „Es ist wichtig zumindest ein Boot als Trainingspartner zu haben, wir ergänzen uns gut. Zudem ist es auch eine besondere Motivation für Trainingsrennen, unser Wettkampfgeist ist sofort wieder geweckt worden“, so Abicht.
Fotocredit: OeSV