Alva Yachts? Nie gehört? Dann haben Sie vermutlich nicht das Interview in unserer Print-Ausgabe 4/2020 (hier nachzubestellen) mit den beiden Köpfen hinter der neuen, aus Deutschland stammenden Marke gelesen. Bootsbauer Mathias May und Bootsdesigner Holger Henn haben Alva Yachts Anfang 2020 gegründet und bauen auf der Vorgängerin Pica Yachts auf, die bereits sechs Jahre Erfahrung in Entwicklung, Konstruktion und Vermarktung von kleineren Segel- und Motoryachten mit Elektroantrieb hatte.
Nachhaltiger Antrieb
Das Ziel der neuen Marke: im Bootsbau Luxus und Nachhaltigkeit zu verbinden. Aushängeschilder sind die autarken Solar-Katamarane Ocean Eco 60 und 90, die Baunummer 1 des kleineren Kats soll bald für Testfahrten zur Verfügung stehen. Mit der Ocean Sail 82 ist auch eine Segelyacht in Planung, die auf maximale Autarkie ausgelegt ist und quasi nebenbei höchsten Komfort bietet. Ähnlich wie die Power-Kats ist die Segelyacht mit einer großen Lithium-Batteriebank, zahlreichen Solarpanelen und einem 135 kW-Elektromotor ausgerüstet, der die Rekuperation im Segelbetrieb ermöglicht. Ein Dieselgenerator, der die Akkus bei höherem Stromverbrauch lädt, ist wie bei ähnlichen Projekten natürlich auch an Bord. Neu ist, dass man bei Alva anscheinend intensiv über eine alternative Wasserstoff-Brennstoffzelle nachdenkt. Bis zur geplanten ersten Auslieferung in zwei Jahren wird sich die Beantwortung der offenen Fragen (Wie bekommt man den absolut dichten Hochdrucktank unter? Wo tankt man Wasserstoff?) aber nicht ausgehen.
Umweltbewusst, komfortabel, sportlich
Der Regatta-taugliche Rumpf und die Aufbauten der 24,90 Meter langen Ocean Sail 82 sollen aus vakuumgegossenen GFK und Kohlefaser hergestellt, Mast und Baum können in Kohlefaser bestellt werden. Das Hauptlayout besteht aus einem großen Salon mit Panoramablick auf das Meer und einem Essbereich für zehn Personen, einem Aufenthalts- und Entspannungsbereich sowie einer mit einem 609 l-Kühlschrank und einer Müllpresse ausgestatteten Kombüse im Heck. Übernachtet werden kann in vier Doppelkabinen mit eigenem Bad, wobei die Kabine des Eigners den Bug des Unterdecks einnimmt. Dazu kommt noch eine Crew-Unterkunft für zwei Personen.
Am Heck befindet sich eine hydraulische Plattform, die das Aussetzen und Einholen des 3,85 Meter langen Beibootes in die Garage erleichtert. Der Tender selbst wird durch einen elektrischen Außenborder oder durch einen Strahlantrieb mit Elektromotor angetrieben.