Die Blue Water Womens Challenge hat sich das Ziel gesetzt, die Schönheit, den Spaß und die Faszination des Segelns mit möglichst vielen Frauen zu teilen.
Noch immer ist Segeln ein sehr von Männern dominierter Sport, erzählt Veronika Siegl, Gründungsmitglied der Blue Water Womens Challenge (BWWC): „In der gesamten Seglerszene machen Frauen einen Anteil von nur gut zehn Prozent aus. Reine Männertörns sind selbstverständlich, aber haben Sie schon einmal von reinen Frauentörns gehört?“
Die Gründe dafür seien vielfältig, sagt Siegl. Für viele Frauen sei es immer noch schwierig, sich die nötige Freizeit für das Segeln herauszunehmen. Der organisatorische Aufwand, um Familie und Haushalt während des Törns gut versorgt zu wissen, sei erheblich, und viele Frauen hätten zudem das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, warum sie denn schon wieder auf dem Meer unterwegs seien. So mancher Frauentörn scheitere aber auch an den Kosten – größere Crews bräuchten schließlich größere und daher auch teurere Yachten.
Um Frauen Mut zu machen, es einmal mit dem Segeln zu probieren, und um sich untereinander besser zu vernetzen, wurde vor 21 Jahren der BWWC gegründet. Zu Beginn waren es 15 Seglerinnen, die sich vor allem bei Skippertrainings trafen und reine Damenteams bei Regatten bildeten.
Inzwischen hat sich der Verein neben dem sportlichen Aspekt auch anderer Facetten angenommen und zählt über 70 segelbegeisterte Frauen. Es werden neben den vier bis acht Regatten im Jahr auch gemeinsame Urlaubs- und Kulturtörns organisiert, in Graz und Wien werden regelmäßig Stammtische abgehalten und seit 15 Jahren findet am Neusiedler See ein jährliches BWWC-Wochenende statt, an dem die Damen mit eigenen Booten teilnehmen oder mitsegeln können.
Pläne für weitere Aktivitäten gibt es viele, erzählt Veronika Siegl. So möchten die Seglerinnen die Kontakte zu Frauensegelvereinen in Slowenien, Kroatien und Deutschland vertiefen. Mehr sportliche Wettfahrten auf den heimischen Seen und mehrtägige Hochsee-Regatten stehen ebenfalls auf der To-do-Liste.
Fotos: Georg Gindl, BWWC