Gegen den Plan der US-Behörden, die Papier-Seekarte abzuschaffen, regt sich Widerstand.
Die National Oceanic & Atmospheric Administration (NOAA) kündigte letzten November an, im Laufe der nächsten fünf Jahre die Produktion von Papier-Seekarten einzustellen. Der Plan ist, ab 2025 amtliche Karten nur noch in elektronischer Form zu veröffentlichen. Wer dann weiterhin mit Papier-Seekarten navigieren möchte, müsste sich die Daten als PDF abspeichern und selbst ausdrucken oder professionell drucken lassen.
Auch wenn elektronische Seekarten schon seit Jahren in der kommerziellen und Sport-Schifffahrt Standard sind, stößt der Plan der US-Behörden nicht überall auf Gegenliebe. Auf den meisten Schiffen und Booten finden sich wohl noch immer Backups in Form von Papier. Und das aus gutem Grund, wie John D. Rae, ehemaliger Hummer-Fischer und Gründer der Petition „Stop the National Oceanic and Atmospheric Administration from phasing out Paper Charts“ meint: „Der Hauptgrund, warum man sich nicht nur auf elektronische Navigationsgeräte verlassen soll, ist, dass sie sehr anfällig für Wasserschäden sind – Salzwasser und Elektronik vertragen sich nicht so gut!“ Überhaupt seien Elektronikgeräte in vielerlei Hinsicht anfällig: Korrosion, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Spannungsschwankungen, Unterbrechung in der Stromversorgung, Software-Fehler, Probleme mit dem Satelliten-Netzwerk können dafür sorgen, dass sie unbrauchbar werden. Auf Papier-Seekarten hingegen, sofern sie nicht verbrennen, könne man sich in den meisten Fällen trotzdem verlassen – ein seit Jahrhunderten idiotensicheres Navigationshilfsmittel! Zudem bieten gedruckte Seekarten noch immer eine wesentlich bessere Übersicht als ein Bildschirm.
Raes Petition ist seit rund zwei Monaten auf der Plattform www.change.org online und hat rund 2.500 Unterzeichner gefunden. Unterschreiben kann jeder, der Namen und E-Mail-Adresse angibt. Der direkte Link: Petition – Stop the National Oceanic and Atmospheric Administration from phasing out Paper Charts.