Nachdem das „Meer der Wiener“, der Neusiedler See, den tiefsten Wasserstand seit 1965 erreicht hat und kaum noch befahrbar ist, hat der Yacht Club Austria einen Blick über die ungarische Grenze zum Plattensee geworfen.
Von Josef Wagner
Der schmale, flache Balaton erstreckt sich 80 km in west-östlicher Richtung, ist zwischen 3 und 12 km breit und mit 594 km2 fast doppelt so groß wie der Neusiedler See. Nördlich vor der Halbinsel Tihany misst der See über 12 m Tiefe.
Die vorherrschende Windrichtung am Plattensee ist N und NW. Ein Südwind kündigt (meist zwei Tage vorher) eine Schlechtwetterfront an. Zwischen Mai und September warnt ein gelbweißes Blitzlicht an 24 Uferstellen vor Sturm.
Die windreichsten Monate sind April, Mai, September und Oktober, die windschwächeren Monate sind eher Juli und August. Das zwar an Mineralien reiche, aber nicht salzhaltige Wasser ist sehr sauber. Es ist oft ganz seidig, zumindest vermittelt die Haut diese Wirkung. Nicht von ungefähr: Man könnte es als stark verdünntes Mineralwasser bezeichnen.
Viele historische Städte, Burgruinen und Weinberge locken mit 1001 Attraktionen zum Verweilen. Einige der schönsten Orte und Strände liegen rund um den Plattensee. Bad Héviz mit seinem Thermalbad, Tihany mit seiner Halbinsel, die weit in den See hineinragt, Keszthely mit dem Schloss Festetics, Balatonföldvár für Sport und Erholung, Balatongyörök mit angeblich schönstem Strand und Panoramablick, Lido-Strand Vonyarcvashegy mit Wassersport und Badevergnügen. Ruhe und Entspannung sind am Szigligeter Strand zu finden.
Fast alle 60 Häfen (laut Balaton Pilot-Hafenhandbuch) haben Liegeplätze für 1–2 Nächte frei. Fast alle Marinas wurden erst vor Kurzem renoviert und verfügen über Stromanschluss (220 V) und gute Sanitäranlagen.
Die Hafengebühren belaufen sich auf ca. 5.000 HUF (ca. 20 Euro) pro Nacht für 25-Fuß-Boote. Fast alle Hafenmeister sprechen Deutsch oder Englisch.
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