In den Molukken | ocean7

In den Molukken

von | Mai 1, 2022

Einst als Gewürzinseln hoch im Kurs, sind die Molukken heute stark von der materiellen Armut der Einwohner geprägt. Erst aus unmittelbarer Nähe betrachtet zeigt sich der Reichtum dieser Menschen in einer Form von Herzlichkeit und Gastfreundschaft, wie man sie in westlichen Gefilden durchaus als „außerge­wöhn­lich“ bezeichnen darf. Wolfgang Hausner hat sie auf seinem Streifzug entlang von aktiven Vulkanen, blühenden Nelkenbäumen und widerspenstigen Strömungen hautnah erlebt. Und gelernt, wie viel Freude man mit einem Stück Papier schenken kann.

Gewürznelkenbäume zeugen vom einstigen Glanz der Gewürzinseln.

Nachdem wir die auf der Welt einzigartigen „Komo­do-Drachen“ hautnah erlebt hatten (Bericht in ocean7 1/2022), segelten wir weiter in den Kleinen Sunda­inseln. Wir ankerten bei Padar und nahmen gerade eine Mahlzeit ein, als Gerti das Ufer durchs Seiten­fenster rapide vorbeiwandern sah. Die Tide war gekentert und hatte den Anker rausgezupft, jetzt rauschten wir mit vier oder fünf Knoten auf steile Felswände zu. 
Blitzschnell starteten wir die Maschine und verlegten uns an das Nord­ende von Rinca, wo wir uns mit zwei Ankern an die ebenfalls schräg abfallende Riffkante krallten. Mit ­solchen, meist lokal begrenzten Strömungen wurden wir schon seit Bali konfrontiert. Manchmal waren sie
so kräftig, dass Taboo III trotz Segel und vollem Maschineneinsatz nicht vom Fleck kam und wir zum jewei­ligen Kap oder zur Riffkante einen größeren Abstand einhalten mussten.

An vielen kleinen Inseln vorbei schlängelten wir uns weiter nach ­Flores. Die karge und palmenlose Schönheit dieses Gebietes stand im krassen Gegensatz zu der sonst üblichen üppigen Vegetation der Tropen, obwohl wir uns nur acht Breitengrade südlich des Äquators befanden.

Kein Platz, an dem einem die Früchte in den Mund fallen, die allgemeine Dürre macht den Einwohnern das Leben schwer. Und die sind sowieso dünn gesät, weniger als zwei Prozent der indonesischen Bevöl­kerung leben in dieser 1.500 km ­langen Inselkette Nusa Tenggara.
Hier stießen wir auf erschreckend arme Leute, die nicht viel mehr als das Gewand am Leib, ein windschiefes Dach über dem Kopf und ein paar Hühner hatten, uns aber stolz ihre Gemüsegärten zeigten, ohne die sie wahrscheinlich schon längst verhungert wären. 

Links die lokalen Prahus, Segler ohne Motor. Die lokale Armut gehört leider zum Alltag.

In Labuan Bajo holte ich mir eine neue Port Clearance, was wider Erwarten freundlich und gebührenfrei erledigt wurde. Unsere nächsten Stopps waren danach einsame Buchten an der Nordküste von Flores, in denen bei Niedrigwasser Horden von langschwänzigen Affen das Riff nach Futter absuchten.

Doch obwohl es uns hier gut ­gefiel, wollten wir gerade in dieser Gegend nicht zu lange verweilen …

Die Leute an der Westseite Halmaheras sind scheu, aber freundlich.

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Fotos: Wolfgang Hausner, Shutterstock

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