Es gab Zeiten, da überboten sich die Yachtmagazine mit Berichten über die Kornaten. Doch dann verkam der mediale Sturm zu einer Brise. Als Segler fragt man sich: Warum?

“Am letzten Tag der Schöpfung verlangte es Gott sein Werk zu krönen und so schuf er die Kornaten aus Tränen, Sternen und einem Hauch seines Atems“. So lyrisch hatte der sonst eher zu Spott neigende George Bernard Shaw diese kleine Inselwelt vor vielen Jahren gesehen.
Yacht um Yacht legt an diesem Morgen allein in unserer Marina ab. Wir reihen uns in eine Prozession ein, die der schmalen Rinne südlich der Insel Žminjak zustrebt und sich danach zielstrebig in die zwölf Seemeilen entfernten Kornaten ergießt. Wir fragen uns, ob dieses Kleinod, das sich keine zwanzig Seemeilen von Südost nach Nordwest und nur etwas mehr als sieben Seemeilen von Südwest nach Nordost erstreckt, so viele Besucher aufnehmen kann?
Doch schon hinter der Opat-Passage beginnt sich die Prozession aufzulösen, und als wir in die Lojena-Bucht auf Vela Smokvica einlaufen, sind alle Bedenken dahin – gerade einmal drei Boote liegen hier! Die Bucht döst unter der im September noch kräftigen Mittagssonne.

Ruine der byzantinischen Festung Tureta auf der Insel Kornat, Vela Smokvica, Lojena-Bucht und Levrnaka, Lojena-Bucht.
An Land wandern wir an einem Fischer vorbei, der seinen Fang ausnimmt, dann an Seglern, die auf diese im gegrillten Zustand warten. Hinter dem letzten Steinhäuschen beginnt der Weg, der zum Hausberg führt. Auf seinem Gipfel sind wir allein und können das ganze Revier der Kornaten überblicken: „Was tun in der Woche in diesem Revier, das wir in wenigen Stunden absegeln könnten?“

Christian von der Heckens Bericht über die Schönheit des Schlichten, von den Gipfeln, Konobas und Winden des grazilen Archipels ist in der aktuellen ocean7-Ausgabe 3/2025 nachzulesen. Print-Ausgabe erhältlich im Abo, im ausgesuchten Einzelhandel und auf Bestellung in jeder Trafik. Und für alle unterwegs gibt’s das Multimedia-E-Paper für Smartphone, Tablet, Laptop oder Computer.
Foto: Christian von der Hecken
Der Artikel in ocean 3/2025 über die Kornaten von Christian von der Hecken ist leider mehr als irreführend. Er wundert sich, weshalb die Kornaten “etwas vom Radar verschwunden sind”. Der Hauptgrund liegt wohl darin, daß sich Eignerboote die Eintrittspreise in den Nationalpark nicht mehr leisten wollen/können. Ein Eignerboot, das meist von zwei Personen über mehrere Monate in Kroatien gesegelt wird, ist auch nicht mehr bereit, die hohen Liegegebühren in Marinas oder an der Boje zu bezahlen.
Es wäre nur zu gerecht, wenn Eignerboote geringere Gebühren bezahlen müßten als Charterboote, die meist mit sechs bis acht Personen unterwegs sind. So könnte die Abwanderung vieler Eigneryachten nach Griechenland oder in die Türkei verhindert werden. Ich segle als Eigner und YCA-Mitglied seit 45 Jahren in der Adria mit Liegeplatz in Kroatien und weiß, wovon ich spreche.
Mit seglerischem Gruß
Fritz H.