Meeresbiologisches Glossar | ocean7

Meeresbiologisches Glossar

von | Dez. 15, 2021

Eine Begriffsbestimmung von Dr. Reinhard Kikinger

So wie jede andere Zunft haben auch die Biologen ihre eigene Fachsprache. Manche dieser Begriffe werden auch in der Alltagssprache verwendet, nicht immer jedoch ihrer Bedeutung entsprechend. Bekanntestes Beispiel: Biotop wird häufig mit Gartenteich gleichgesetzt, bezeichnet jedoch einen viel weiter gefassten Begriff. Hier einige Beispiele aus der meeresbiologischen Nomenklatur. Wassersportler und Naturliebhaber werden vieles davon aus eigener Erfahrung kennen. 

abiotisch. Vorgänge und Zustände, an denen Lebewesen nicht beteiligt sind. Bsp: Umweltfaktoren wie Strömung, Temperatur, Licht u. a.

Algen, die. Sammelbegriff für einzellige oder mehrzellige pflanzliche Organismen, die im Wasser leben und Photosynthese betreiben.

anaerob. Stoffwechselprozesse, die ohne Beteiligung freien Sauerstoffs ablaufen. Bsp: im Sulfid-System tiefer Sedimentschichten.

anoxisch. Sauerstofffrei, z. B. die sogenannten Todes­­zonen der Meeresböden.

allochthon. Nicht am Fundort entstanden, z. B. eingeschwemmte Sedimente.

autochthon. Am Fundort entstanden, z. B. leere Muschel­­schalen. 

Benthal, das. Die Bodenzone eines Gewässers. Bsp: das Benthal der Nordadria. Vgl. Pelagial.

Benthos, das. Sammelbegriff für alle am Boden eines Gewässers lebenden Pflanzen und Tiere. Bsp: Muscheln,
Krabben, Seesterne, u. a. Vgl. Pelagos.

Der Seestern (Protoreaster nodosus), die Algen und alle anderen bodenbewohnenden Lebewesen werden mit einem Sammelbegriff als Benthos bezeichnet. Ihr Lebensraum ist das Benthal. Busuanga, Philippinen.

Biodiversität, die. Bezeichnet die biologische Vielfalt. Umfasst die Vielfalt innerhalb von Arten, zwischen den Arten, und ebenso die Vielfalt der Ökosysteme und die genetische Vielfalt. Bsp: die Artendiversität von Fischen ist im Korallenriff sehr hoch, im offenen Meer vergleichsweise niedrig.

biogen. Von Lebewesen stammend, aus lebender Substanz entstanden. Bsp: Korallenriff.

Bioluminiszenz, die. Siehe Meeresleuchten.

Biomasse, die. Die Menge lebender Organismen in Masse- oder Volumeneinheiten, meist bezogen auf eine Volumen- oder Flächeneinheit. Bsp: die Masse der Kleinkrebse in einem Planktonzug.

Biosphäre, die. Der gesamte Lebensraum der Erde.

Biotop, der. Ein durch charakteristische Tier- und Pflanzenarten gekennzeichneter Lebensraum. Bsp: Meeresstrand, Teich, Eichenwald u. a.

Als Biotop ist dieser Sandstrand der Lebensraum für charakteristische Organismen wie Krabben und Muscheln. Als Ökosystem ist er die Summe seiner biotischen und abiotischen Elemente und deren Wechselwirkungen. North West Cape, West Australien.

Divergenz, die. Zone aufsteigenden Wassers, das an der Oberfläche auseinanderstrebt.

Dredsche, die. Sammelgerät für Bodentiere, bestehend aus einem Rahmen und einem Netzsack, das über den Meeresboden geschleppt wird.

Eutrophierung, die. Langzeitige Nährstoffzufuhr in Gewässer, vor allem von Phosphaten, führt häufig zur Verschlechterung der Gewässerqualität, z. B. durch Algenblüten.

Evertebraten, die. Zusammenfassender Begriff für alle wirbellosen Tiere (Wirbellosen) im Gegensatz zu den Verte­­braten (Wirbeltiere). Bsp: Seesterne, Krebse, Schnecken u. a.

Geotaxis, die. An der Schwerkraft orientierte Bewegung. Bsp: Schwimmverhalten vieler Medusen. Vgl. Phototaxis, Rheotaxis.

Gyren, die. Strömungskreise der Oberflächenströmung. Bsp: der Nordpazifikwirbel (englisch North Pacific Gyre), in dem sich riesige Mengen driftenden Kunststoffmülls sammeln.

Halokline, die. Salzgehaltssprungschicht. Vgl. Pyknokline, Thermokline.    

Herbivore, die. Pflanzenfresser, ernähren sich von lebendem Pflanzenmaterial. Bsp: Doktorfische, Seekühe, Grüne Meeresschildkröte u. a.

Karnivore, die. Fleischfresser. Bsp: Zackenbarsche, Haie, Muränen u. a.

Knochenfische, die. Gehören zu den Wirbeltieren, besitzen ein knöchernes Skelett und meist eine Schwimmblase. Lateinisch Osteichthyes. Bsp: Makrelen, Barsche, Kugelfische u. a.

Knorpelfische, die. Wirbeltiere mit knorpeligem Skelett, keine echten Knochen, ohne Schwimmblase. Lateinisch Chondrichthyes. Bsp: Haie, Mantas, Adlerrochen u. a.

Kommensalismus, der. Lose Verbindung von Organismen verschiedener Arten. Ein Partner profitiert von der Bindung, der andere bleibt unbeeinflusst. Bsp: kleine Garnelen, die zwischen den Tentakeln von Seeanemonen leben. Die Garnelen sind zwischen den nesselnden Anemonententakeln vor Fressfeinden sicher, die Anemone ist unbeeinflusst. Vgl. Mutualismus.

Konvektionsströmung, die. Vertikalströmung, die Energie oder Material transportiert.

Konvergenz, die. Zone zusammenströmenden Oberflächenwassers, das dabei absinkt.

Korallen, die. Wirbellose Tiere, die meist festsitzend und koloniebildend sind. Sie zählen zu den Nesseltieren (mit Nesselzellen ausgestattet). Am bekanntesten sind die Steinkorallen, die mit ihrem harten Kalkskelett große Korallenriffe bilden können.

Korallenbleiche, die. Stress-Reaktion der Korallen, die zur Ausstoßung ihrer symbiontischen Algen (Zooxanthellen) führt. Die Folge ist Farbverlust und häufig das Absterben der Korallen. Verantwortlich sind verschiedene Stressoren, z. B. zu hohe Meerestemperaturen, Hurrikans, Aussüßung des Meerwassers u. a.

Langmuir Zirkulation, die. Unter beständigem Wind beginnt das Wasser in windparallelen Walzen zu zirkulieren. In der Folge bilden sich in den Konvergenzen an der Wasseroberfläche deutlich sichtbare Treibgut-Streifen.

Litoral, das. Küstenregion des Meeres, ebenso Uferzone von Flüssen und Seen. Unterscheidung in Supralitoral (die Spritzwasserzone oberhalb der Hochwasserlinie), Eulitoral (die Gezeiten Zone zwischen Hoch- und Niedrigwasserlinie, geprägt von Ebbe und Flut) und Sublitoral (die ständig von Wasser bedeckte Schelfregion unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in etwa 200 m Tiefe).

Felslitoral. Die Kräfte der anbrandenden Wellen stellen besondere Anforderungen an die festsitzenden Organismen dieser Zone. Zwei Hauptstrategien sind erfolgreich. Massive Schalen wie bei Napf­­schnecken und Seepocken, oder elastischer Körperbau wie bei den Hydroiden-Stöckchen, um der Wucht der Wasserbewegung nachgeben zu können. Silhouette, Seychellen.

Mangroven, die. Salztolerante Bäume und Sträucher im Gezeitenbereich tropischer Küsten und an brackigen Flussmündungen. Zählen zu den produktivsten Ökosystemen der Erde. Ihr reich verzweigtes Wurzelsystem ist Kinderstube und Lebensraum für zahlreiche Organismen. Hervorragender Erosionsschutz der Küsten (Taifune, Tsunamis).

Mangroven zählen zu den produktivsten Ökosystemen
der Erde – als Kinder­­stube für viele Organismen.

Meduse, die. Freischwimmendes Geschlechtstier vieler Nesseltiere (Cnidaria). Umgangssprachliches Synonym ist Qualle, die beiden Begriffe sind also gleichbedeutend. Zählt zum Plankton, wird daher durch Meeresströmungen verdriftet. Manche Arten sind stark nesselnd und treten zeitweise massenhaft auf („Quallenblüte“).

Meereshöhlen, die. Die Haupttypen sind Grotte, Durchgang, Sackhöhle mit und ohne Luftkuppel, sowie Tunnel und Randhöhle. Diese Typen bieten unterschiedliche Gradienten von Licht und Wasserbewegung. Eine ausgeprägte Zonierung der Organismenverteilung innerhalb dieser Höhlen ist die Folge.

Meeresleuchten, das. Lichterscheinungen im Meer, die hauptsächlich durch dichte Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt werden. Das zugrunde liegende Prinzip ist Bioluminiszenz (von Lebewesen erzeugtes sichtbares Licht, basierend auf chemischen Prozessen). Hauptverantwortlich für Meeresleuchten ist oft die einzellige Alge Noctiluca scintillans. In dunklen Nächten können die Bugwellen von Booten durch diese Algenansammlungen spektakulär leuchten. Auch der Spülsaum an Sandstränden kann leuchten, wenn zahlreiche Planktonorganismen angeschwemmt wurden. 

Meeressäuger, die. Alle meeresbewohnenden Säugetiere. Das sind Wale, zu denen auch die Delfine zählen, Seekühe, Robben und Seeotter. Nach heutigem Wissensstand waren ihre Vorfahren landlebend, wanderten wieder in das Meer ein und entwickelten die notwendigen Anpassungen an das neue Milieu. Dazu gehören u. a. die Umwandlung der Vorderextremitäten in paddelartige Flossen, ein spezielles Atmungssystem und ein umfangreiches Unterhautfettgewebe. 

Meeresschnee, der. Gelatinöse Aggregate, oft in Flockenform, die makroskopisch sichtbar sind und visuell ruhigem Schneefall an Land ähneln können. Der Meeresschnee sinkt sehr langsam mit einer Geschwindigkeit von 50–100 m pro Tag. Er besteht vor allem aus abgestorbenen Planktonorganismen, die zu Flocken verkleben und von einem reichhaltigen Bakterienfilm besiedelt werden. Dieser beständige Regen an organischem Material ist für viele Bodenlebewesen und Tiefseeorganismen wichtige Nahrung.

Mesopsammon, das. Hochspezialisierte Formen von Ein- und Vielzellern, die das feine Lückenraumsystem mariner Sande bewohnen (interstitielle Organismen). Ihre wichtigsten Anpassungsmerkmale sind u. a. ihre Kleinheit, ihre meist wurmförmige Gestalt, spezielle Sinnes- und Lokomotionsorgane, sowie variantenreiche Reproduktionsstrategien. Sie spielen eine wichtige Rolle im Stoffumsatz mariner Sandböden und -küsten. Spezielle Methoden sind notwendig, um sie zur Untersuchung aus ihrem Lebensraum zu extrahieren.

Muschel/Schnecke, die. Beide gehören zum Tierstamm der Weichtiere (Mollusca) und werden erstaunlich oft verwechselt. Neben der unterschiedlichen Anatomie und Lebensweise gibt es ein einfaches Unterscheidungsmerkmal: Muscheln (Bivalvia) haben in der Regel eine zweiklappige Schale. Schnecken (Gastropoda) haben dagegen eine einteilige oder gar keine Schale. Bsp: Kauri-Schnecke (nicht Kauri Muschel!)

Muschel oder Schnecke? Die Mehrheit der Touristen ist sich einig: Das ist eine schöne Muschel. Einfacher Test: Hat sie eine zweiklappige Schale? Nein! Es ist daher keine Muschel- sondern eine Schneckenschale. Wer Wert darauf legt die grandiosen Stile unterschiedlicher Bauepochen unterscheiden zu können, für den sollte es doch auch reizvoll sein, die nicht minder grandiosen Baupläne der Natur zu erkennen (Lambis lambis, Spinnenschnecke). Rasdhoo Atoll, Malediven.

Mutualismus, der. Enge Beziehung zweier Arten zu beidseitigem Nutzen. Die Partner sind unter natürlichen Bedingungen aufeinander angewiesen (s. auch Symbiose). Bsp: Pistolenkrebse und Wächtergrundeln. Die Krebse graben die gemeinsame Wohnhöhle für sich und den Fisch, die aufmerksame Grundel warnt den Krebs bei herannahender Gefahr. Vgl. Kommensalismus.

Nekton, das. Alle Wasserorganismen mit starker Eigenbewegung, also die Gesamtheit der aktiv schwimmenden Tiere. Der Ort ihres Auftretens wird durch ihre Schwimmleistung bestimmt, nicht durch passives Verdriftet werden mit Strömungen. Bsp: Kalmare, Haie, Delfine u. a. Vgl. Plankton.

Nesseltiere, die. Alle Tiere, die Nesselzellen mit Nesselkapseln produzieren. Sie werden in dem Tierstamm Cnidaria zusammengefasst und sind überwiegend marine Organismen. Zirka 8.500 Arten sind bekannt. Viele Nesseltiere besitzen eine Polypen- und eine Medusengeneration. Im Süßwasser finden sich der Süßwasserpolyp Hydra und die Süßwasserqualle Craspedacusta. Bsp: Quallen, Seeanemonen, Korallen u. a.

Ökosystem, das. Biologisches System, das sich aus der Wechselwirkung biotischer und abiotischer Elemente eines definierten Bereichs der Biosphäre ergibt. Bsp: Korallenriff, Mangrovenwald, Seegraswiesen.

oligotroph. Nährstoffarm, nahrungsarm. Bsp: die Hochsee der Tropen. Das tiefe Blau des Ozeans wird daher auch als die „Wüstenfarbe des Meeres“ bezeichnet.

Pelagial, das. Der freie Wasserkörper der Meere und der Binnengewässer. Das Pelagial der Hochsee wird nach
absteigenden Tiefenstufen in Epi-, Meso-, Bathy- und
Abyssopelagial gegliedert und ist von der Oberfläche bis in die größten Tiefen von wunderbar angepassten Organismen
bewohnt. Vgl. Benthal.

Pelagos, das. Die Gesamtheit der Organismen, die den freien Wasserkörper der Meere, das Pelagial, bewohnen. Nachdem das Pelagial der größte Lebensraum unseres Planeten ist umfasst das Pelagos eine ungeheure Artenfülle, die von Bakterien und Viren bis zu Walen reicht. Vgl. Benthos.

Phototaxis, die. Eine Bewegung, die sich am Lichteinfall oder der Lichtstärke orientiert. Bsp: tagesperiodische Vertikalwanderungen vieler Planktonorganismen. Vgl. Geotaxis, Rheotaxis.

Plankton, das. Wörtlich übersetzt „das Umhergetriebene“. Man versteht darunter die Gesamtheit der frei im Wasser schwebenden Lebewesen. Systematisch wird Plankton grob in pflanzliches Phytoplankton und in tierisches Zooplankton unterteilt. Die Mehrzahl der Plankter ist mikroskopisch klein, Megaplankter wie große Quallen können aber Durchmesser von mehr als einem Meter erreichen. Der Großteil der Plankter verfügt zwar über Eigenbewegungen, kann die passive Verdriftung durch Strömungen jedoch nicht verhindern. Plankton spielt eine entscheidende Rolle im Nahrungsnetz der Meere. Vgl. Nekton.

Planktotroph. Ein Augenschmaus für die Schnorchler, ein Plankton-Schmaus für die Fische. Planktotroph heißt sich von Plankton ernährend. Das tun diese Rotzahn Drückerfische gerade (Odonus niger). Madivaru, Malediven.

planktotroph. Sich von Plankton ernährend. Eine Vielzahl von Meerestieren unterschiedlichster Größe ernährt sich von Plankton. Das reicht von kleinen Korallenpolypen über Mantas und Walhaie bis zu den riesigen Bartenwalen.

Primärproduktion, die. Neubildung organischer Substanz aus anorganischem Material. Bsp: Photosyntheseleistung des Phytoplanktons, der Seegraswiesen oder der Mangroven.

Pyknokline, die. Dichtesprungschicht an der Grenze zweier Wasserkörper unterschiedlicher Dichte. Vgl. Halokline, Thermokline.

Qualle, die. Siehe Meduse.

Rheotaxis, die. An der Strömung orientierte Bewegung. Bsp: Schwimmverhalten vieler Fische und einiger Quallen. Vgl. Geotaxis, Phototaxis.

Riff, das. In der weitesten Auslegung jede Untiefe im Meer, die ein Schiff behindern kann. Bsp: Felsriff, Sandriff. In der Biologie und Geologie ist der Begriff enger gefasst. Das Riff ist eine von lebenden Organismen aufgebaute Struktur, die vom Meeresboden bis zur Wasseroberfläche reicht und so groß ist, dass sie die physikalischen und ökologischen Eigenheiten ihrer Umgebung beeinflusst. Das Riff widersteht den anbrandenden Wasserkräften, ist vieljährig und bietet zahlreichen Organismen einen reich gegliederten Lebensraum. Die größten Riffe der Erde werden von Steinkorallen gebaut und werden dementsprechend Korallenriffe genannt. Bsp: Großes Barriereriff Australiens, Atolle der Malediven, Saumriffe des Roten Meeres.

Rippenquallen, die. Keine „echten“ Quallen, da sie keine Nesselzellen besitzen. Bewegen sich durch den Schlag von Wimperplättchen fort, die in acht meridionalen Reihen angeordnet sind und rippenähnlich aussehen. Rippenquallen (Ctenophora) sind häufiger Bestandteil des marinen Planktons, wegen ihrer hohen Transparenz aber meist schwer zu entdecken.

Salinität, die. Gesamtsalzgehalt des Meerwassers. Die mittlere Salinität des Meerwassers beträgt 34,7 ‰ (g Salz/kg Meerwasser), der Schwankungsbereich liegt zwischen 30 und 40 ‰ (euhaliner Bereich). Niedrigere Werte werden als mixohalin, höhere Werte als hypersalin bezeichnet. Das Anion Chlorid und das Kation Natrium sind mengenmäßig die dominierenden Bestandteile des Meersalzes. Salinität wird heute auch in der dimensionslosen Einheit PSU (Practical Salinity Units) angegeben.

 Im Übergangsbereich vom marinen zum terrestrischen Lebensraum kann sich durch Süßwasserzufluss starke Verdünnung des Meerwassers ergeben. Dieses Brackwasser wird als mixohalin bezeichnet. Silhouette, Seychellen.

Schelf, der. Der flache, vom Meer bedeckte Saum der Kontinente, der in etwa 200 m Tiefe mit scharfer Zunahme des Gefälles in den Kontinentalabhang übergeht. Schelfgebiete machen ca. 7,5 % des Meeresbodens aus. Beispiele für Schelfmeere sind die Nord- und Ostsee.

Schnecke, die. Siehe Muschel.

Biologische Begriffe wie Muschel und Schnecke
werden andauernd verwechselt. Das muss nicht sein.

SCUBA. Steht für „Self Contained Underwater Breathing Apparatus“. Es sind oberflächen-unabhängige (autonome) Tauchgeräte mit Pressluft oder künstlichen Gasgemischen. 

Seegras, das. Im Meer lebende grasähnliche Samenpflanzen, die auch unter Wasser blühen können und sich mit Wurzeln in Sedimentböden verankern. Als Seegraswiesen können sie weite Küstenabschnitte säumen. Beispiele aus dem Mittelmeer sind die Gattungen Posidonia (Neptunsgras), Zostera und Cymodocea.     

Seston, das. Gesamtheit der im Wasser suspendierten Partikel, die lebend oder tot, organisch oder anorganisch sein können. Hoher Sestongehalt führt zu deutlich verminderten Sichtweiten unter Wasser.

Sukzession, die. Abfolge relativ kurzlebiger Stadien in der Entwicklung eines Ökosystems. Bsp: Neubesiedlung eines geschädigten Korallenriffs durch eine Vielzahl von Primär-, Sekundär- und weiteren Siedlern, die sich auf den Korallenskeletten festsetzen.

Symbiose, die. Im englischen Sprachgebrauch das allgemeine Zusammenleben zweier Arten, im deutschen wird gegenseitiger Nutzen angenommen. Siehe Mutualismus.

Taxonomie, die. Die Systematik in der Biologie. Beschreibt die Mannigfaltigkeit der Lebewesen, grenzt sie gegeneinander ab und ordnet die so gewonnenen Gruppen (Taxa) in einem hierarchischen System. 

Taxonomie. Natürliche Ordnung der Lebewesen nach ihrem Verwandtschaftsgrad. Ein Beispiel systematischer Einordnung anhand der Prachtanemone Heteractis magnifica: Stamm: Nesseltiere, Cnidaria. Klasse: Blumentiere, Anthozoa. Ordnung: Seeanemonen, Actiniaria. Familie: Stichodactylidae. Gattung: Heteractis. Art: magnifica. Rasdhoo Atoll, Malediven.

Thermokline, die. Temperatursprungschicht. Vgl. Halokline, Pyknokline.

Upwelling, das. Aufsteigendes Wasser, das an der Schelfkante aus der Tiefe an die Oberfläche steigt. Das nährstoffreiche Tiefenwasser führt in diesen fruchtbaren Auftriebsregionen zu hoher Produktion des Phytoplanktons, das seinerseits reiche Fischbestände und deren wirtschaftliche Nutzung ermöglicht. Die großen Upwelling-Gebiete liegen an der Westseite der Kontinente, z. B. vor der Küste Perus.

Vertebraten, die. Alle Tiere mit Wirbelsäule, Wirbeltiere. Dazu gehören Knorpel- und Knochenfische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Zu diesen fünf klassischen Gruppen der Wirbeltiere kommen noch einige urtümliche Formen, die hier nicht erwähnt werden. Vgl. Evertebraten.

Zooxanthellen, die. Gelbgrün gefärbte einzellige Algen (Dinoflagellaten), die im Gewebe (endosymbiontisch) verschiedener Tiere leben und dort wichtige Stoffwechselfunktionen erfüllen. Bsp: Korallen, Riesenmuscheln.

An Felsküsten erstreckt sich der Einfluss des marinen Milieus durch das Spritzwasser oft viele Meter über die Hochwasserlinie hinaus. Die Ausdehnung der Spritzwasserzone hängt von mehreren Faktoren ab, hauptsächlich von der Stärke des Seegangs, der Exponiertheit der Küste und von ihrem Neigungswinkel. Silhouette, Seychellen.

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