Das Testevent für die im nächsten Jahr stattfindenden Olympischen Spiele „Ready Steady Tokio“ ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Mit Höhen und Tiefen für den OeSV. „Wir wissen nun relativ gut, was uns im nächsten Jahr in Japan erwarten wird. Wir haben ein besseres Gefühl dafür, wie das kommende Großevent in etwa ablaufen wird“, berichtete OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid, der nun auch weiß, worauf sich sein Team speziell vorbereiten muss. „Wir haben versucht Abläufe zu finden, um uns auf Probleme vor Ort, die Strukturen oder etwa die heißen Temperaturen besser einstellen zu können, um im nächsten Jahr beste Rahmenbedingungen für unsere Athleten zu schaffen.“
Bildstein/Hussl „großer Lichtblick“ der Pre-Olympics
Benjamin Bildstein und David Hussl waren in der 49er-Klasse der „große Lichtblick“ bei den zu Ende gegangenen Pre-Olympics. Die beiden 27-Jährigen schrammten mit Platz vier nur knapp an einer Medaille vorbei. „Sie haben in einem hochklassigen Feld bewiesen, dass sie bei gutem Bootspeed absolut in der Lage sind, um eine Medaillen mitzufahren“, so Schmid, der aber auch den Grund für das Verpassen von Edelmetall kennt: „Sie haben im Medal Race einen kleinen Fehler begangen, trotzdem waren sie zur Hälfte auf einer Position, die ihnen die Silbermedaille eingebracht hätte. Das zeigt wiedermal, wie offen der Segelsport ist und wie schnell es positive oder negative Überraschungen geben kann. Obwohl die beiden noch nicht für Olympia qualifiziert sind, segeln sie stets auf einem Top-Niveau.“
Bargehr/Mähr bringen nicht alle Puzzlesteine zusammen
Nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft ist für die 470er David Bargehr und Lukas Mähr auch das Testevent nicht erfolgreich verlaufen. Die beiden Vorarlberger klassierten sich an 20. Stelle. „Die beiden haben das Boot absolut im Griff, um in die Top-10 zu fahren. Leider haben sie Schwächen gezeigt, die sie eigentlich nicht haben. Sie bringen momentan nicht alle Puzzlesteine zusammen.“ Das Abschneiden bei der WM sei für das Duo „auch mental ein herber Rückschlag gewesen”. Der OeSV arbeite gerade daran, dass „sie wieder voll frisch sind“. Die beiden Bregenzer absolvieren hier in Japan gerade ein Mammutprogramm und sind schon seit 26. Juli vor Ort. Beim kommenden Weltcup werden die beiden nun von Matthias Schmid betreut, da ihr Trainer Mate Arapov geplanter Weise abreisen musste.
Tanja Frank und Lorena Abicht kämpfen mit Bootspeed
Österreichs 49erFX-Gespann Tanja Frank und Lorena Abicht hat die Pre-Olympics an 19. Stelle beendet. „Fehlender Bootspeed bei den hier vorgeherrschten Bedingungen“ waren laut Schmid für das Endresultat ausschlaggebend. „Tanja und Lorena sind noch nicht vielseitig genug, um bei abwechslungsreichen Bedingungen ein Top-Resultat zu erzielen. Wir wissen aber, dass sie, wenn sie ihren Speed finden, die Welt wieder anders aussehen wird.“ Daran soll vor allem in den Wintermonaten gearbeitet werden: „Wir haben das Winterprogramm, auch für die anderen 49erFx-Boote, intensiviert. Da werden wir wahnsinnig viel Zeit auf dem Wasser verbringen, Spezialtrainings abhalten und versuchen, die Skills bei Starkwind zu verbessern.“
Barbara Matz trainiert mit zweifachem Goldmedaillengewinner
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Thomas Zajac hat Barbara Matz mit dem zweifachen Olympia-Goldmedaillengewinner Roman Hagara einen prominenten Trainingspartner bekommen. Die beiden werden in den nächsten Tagen ausschließlich bei Leichtwindverhältnissen miteinander trainieren. „Tom und Barbara haben hier einen guten Fortschritt gemacht. Wir waren zuversichtlich, dass wir zu den Top-3 aufschließen können, umso bitterer war dann die Verletzung. Dass wir nun Roman Hagara als Trainingspartner gewinnen konnten, wird für Barbara ein guter Input sein“, weiß Matthias Schmid. Ausgeschlossen sei laut ihm aber „ein Training bei Starkwindbedingungen“. „Wenn man den Nacra 17 nicht über mehrere Monate trainiert, ist es auch für einen der besten Katamaran-Segler, zu gefährlich bei starkem Wind zu segeln.“
Fotocredits: Sailing Energy/World Sailing, privat