Ruhe in Frieden, Kapitän Metaxa! | ocean7

Klaus Czap war nicht nur Ehren-Commodore, Trainer und Ausbildner des YCA, sondern unter dem Synonym “Kapitän Metaxa” auch ocean7-Kolumnist. Am 21. August ist er plötzlich und unerwartet verstorben. Seine Segelschülerin und Freundin Nicole Brunhuber, YCA-Mitglied der Crew Oberösterreich, hat uns einen innig-poetischen Nachruf zukommen lassen …

Jetzt steh i do und mechat wos sogn,
für ole Schüler, wos se miasn haben plagn.
Ob mit da Kårtn in da Theorie
oder am Boot – so oarg woas eh nie.

Und trotzdem, da Respekt war groß,
i triff’ bald in Cazp – was sog i do bloß …
I kenn mi jo nu gar net aus,
am besten, i bin stad beim Klaus.

Am Sportplatz dort im Wasserwald,
des erste Treffen, des lasst an net kolt.
Wos a si vorstellt, sogt a uns,
wias rennt am Schiff mit Mädls und Jungs.

Dann kumma ma auf d’Inschallah,
endlich samma do – hurra!
Am Boot herrscht Ordnung – des war uns neu.
De Leinen so sauber, fast originalgetreu.

Auf Murter is jo richtig lässig,
am Abend samma beim Račić ansässig.
Tan üben und anlegen von früh bis spät,
mit a bisserl Metaxa de Zeit schnell vergeht.

Boid kummt dann der zweite der grauhaarigen Herrn,
de Prüfung beginnt und da Weisl is nimma fern.
D’Lizenz zum Lerna, de hamma dann kriagt,
an Schäkel zur Kontrolle – und wehe, ma liagt.

I waß nu so guat, a paar schene Tog,
da Wind von da Seitn, der war holt a Plog.
San zuwe zum Steg und de Böe is erwocht,
an Pumpara hot’s gmocht – na guate Nacht …

De Bösn behauptn, da Klaus war dann rearn.
An Scherra in sein Boot – des is eh zum Plärrn!
Lang hot a nie anghaltn beim Klaus, da Frust,
mia warn boid wieda guat – des hot ma a gwusst.

Und ans, des waß i a ganz gwiss nu: 
Des war des mittn Aufschießer – zum Kaffee in Tisno.

Dann hot a nu gsunga und musiziert,
mit da Mundaharmonika hot a se inszeniert.
Des war so richtig sche für d’Leit,
nach da Prüfung wars nu a feine Zeit.

Des Schreiben für d’Zeitung, des hot da recht taugt,
und a dei Buch hamma si einigsaugt.

A späda hob ma se nu ganz oft gsehn –
wos soll mit da Ausbildung beim Club geschehn?
Die Strategie und da Preis san vielleicht net ganz richtig,
und dass d’Schüler wos lernen, des is voroim wichtig.

A guate Freindschoft, de is drauß wordn,
privat host ma g’holfn mit meine Sorgen.
Wir warn manchmal essn im Mediterran,
das Lamm auf der Stelze hat’s dir dort angetan. 

Ein Blick zum Verklicker und dann soll man lenzen,
bei an Glaserl in Griechenland gab’s nie wos zum Trenzen.

Ham oft vui gredt und a gfrogt nach an Schmäh,
da Klaus hot nur gsog: Du kannst as jo eh,
jetzt tua holt net gar so kompliziert,
mit Sicherheit und Umsicht wos G’scheits draus wird.
Du sollst nur net stehnbleibn – des Tuan, des war wichtig,
vü fahren und weiterlerna – dann mochst as richtig.

Beim Törn auf de Azoren war’s richtig nett,
fischen, Roller fahrn, Klo zlegn und lang net ins Bett.
An Stander homma aufg’hängt in Peter Café,
a Wal wor kurz d,o oba glei wieda ade.

Auf die Maria host ghorcht, wia des gheart bei an Mau,
ihr hobt’s eich recht megn und sche hobt’s eich tau.
In der Karibik wort’s oft unterwegs ois Paar,
miteinand hobt’s eich gmocht so schene Jahr.

Je älter dast wordn bist, je ruhiger bis gewesen,
warst nie aufdringlich, host gwort und zuaghorcht, warst stets belesen.
Host hinterfrogt und host standfest dei Meinung vertreten,
und natürlich wor oft dei Ratschlag erbeten.

Mia werden di vermissn ois Mensch und Freund,
mit deina rotn Haubn, von der Sonne gebräunt.
Mia sogn Dankesche für ois, Klaus – schön, dass wir uns trafen,
jetzt ankerst in Frieden im Heimathafen.

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